Stammbücher: Stefan Zweigs „Schachnovelle“

In der Reihe „Stammbücher“ stelle ich vom Welttag des Buches am 23. April bis zur Landtagswahl am 14. Mai insgesamt 21 Bücher vor, die mich geprägt oder beschäftigt haben.

Als Junge habe ich einige Jahre lang – leider ziemlich mittelmäßig – Schach im Verein „Turm Lintfort“ gespielt. Meine Mutter kaufte mir damals dieses Buch mit der Empfehlung, das doch mal zu lesen. Die rund 100 Seiten in dieser Ausgabe des Fischer-Verlags habe ich verschlungen. Sie handeln von Dr. B., der auf einer längeren Schiffsreise in die Schachpartie zwischen einem amtierenden Großmeister und einem unbegabten Millionär eingreift. Erfolgreich und sehr souverän. Doch woher kommt diese Präzision? Und warum ist Dr. B. mit seinem Können nicht selber Schachgroßmeister?

Die Antwort führt in die Tiefen der Psyche: Von der Gestapo eingesperrt und isoliert konnte sich Dr. B. monatelang nur mit einem Buch über „150 Schachpartien“ beschäftigen. Als man ihm das auch noch abnimmt, spielt er diese und zig weitere Partien im Kopf nach. Immer genialer aber dafür umso überhitzter wird sein Geist, bis er schließlich einem Nervenfieber verfällt und daraufhin freigelassen wird. Die neuerlichen Partien auf dem Schiff sind für ihn nun eine möglicherweise tödliche Versuchung…

Spannend oder tiefgründig ist diese Novelle – je nach dem, wie man sie lesen möchte. Die Geschichte um Genialität und Wahnsinn hat mich zutiefst beeindruckt. Bis heute.

Herzliche Einladung!

Darüber hinaus werde ich am 6. Mai ab 15 Uhr auf Einladung der SPD Xanten meine „besten Seiten“ zeigen. Bei Kaffee und Kuchen stelle ich Lieblingsbücher vor und komme mit meinen Gästen ins Gespräch. Herzliche Einladung!

Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig kann man u.a. in meiner Heimat-Buchhandlung „Am Rathaus“ bestellen.

 

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