Weil Hass hässlich macht: Mehr Liebe wagen!

Kleines Café auf der dänischen Insel Bornholm.

Hass ist das Gegenteil von Liebe. In den vergangenen Wochen ist mir klar geworden: Wer den Hass bekämpfen will, muss der Liebe eine Chance geben. 

Kleines Café auf der dänischen Insel Bornholm.
In diesem Café auf der dänischen Insel Bornholm haben wir Ruhe und ein junges deutsches Mädchen ihre Liebe gefunden.

Deutsch sprach das Mädchen, das uns im Café auf Bornholm bediente. Damals, im Sommer 2017. Akzentfrei, weil aus Deutschland zugezogen. Der Liebe wegen. Denn ihr Freund ist Däne und sie lernte ihn kennen auf der Insel mitten in der Ostsee. Gechillt jobbte sie vor und hinter dem Tresen, grüßte mit einem freundlichen „Hej“ jeden neuen Gast. Nicht selten trafen wir sie mit ihren dänischen Schwiegereltern auf der Terrasse. Das junge Paar strahlte so oft wir sie in den 14 Tagen sahen.

Job und Liebe gefunden

Genauso geht es wohl Vincent, den wir am vergangenen Wochenende im niederländischen Lemmer kennen lernen durften. Auch er schien verliebt, wie er da so mit seiner Freundin im Arm im Türrahmen des Plattbodenschiffes stand. Als Maat verdient er derzeit sein Geld. „Junger Mann zum Mitreisen gesucht“, lautete vielleicht die Stellenausschreibung. Ob er erst den Job und dann eine neue Liebe entdeckt hat oder ob es umgekehrt war: Im Ergebnis haben Vincent und seine niederländische Freundin das Glück gefunden.

Im Hafen der Ehe

So wie Nicola und Michael, die wir am Ende des Sommers auf ihrem Weg in den Hafen der Ehe begleiten durften. Wie so viele junge Leute sind beide viel herum gekommen, haben viel gesehen und viele Menschen kennen gelernt. Die Hochzeitsgesellschaft schien deshalb wie ein Spiegelbild zweier Leben in Bewegung.
Am Tisch nebenan feierte ein Pärchen, das sich und den Bräutigam aus der gemeinsamen Zeit in Tel Aviv kennt. Sie ist Französin und mit ihrem deutschen Freund sollte sie eine Woche später selber in der Nähe von Paris heiraten. Freudestrahlende Gesichter.

Hass macht hässlich

Draußen auf den Straßen hört man jetzt wieder „Deutschland den Deutschen“. Und dann? Arbeitet das Mädchen wieder in der deutschen Gastronomie, um Kännchen auf die Terrasse zu bringen. Vincent heuert auf einem Binnenschiff an und der junge Mann, dem die deutsch-israelische Verständigung so sehr am Herzen liegt, wird sich ein deutsches Mädel suchen müssen.
Hass macht hässlich. Jetzt weiß ich, was Johannes Kahrs im Deutschen Bundestag mit diesem Satz meinte.

1 Kommentar zu „Weil Hass hässlich macht: Mehr Liebe wagen!“

  1. …am Anfang war die Liebe, das Vertrauen wuchs
    dann kam die Stille, weil man sich nichts zu sagen hatte…
    der Glanz verblasste,wie die Sonne – in der Abenddaemmerung vergluehte der letzte Funken Hoffnung…
    Gleichgueltigkeit macht sich breit und jedes Wort fuehrt zu Unverstaendnis und Streit…die Gefuehle aendern sich – und reflektieren Neid – auf den Erfolg des Anderen – und kann nicht Schritt halten – zurueckgehaltener – aufgestauter Zorn verwandelt sich in Hass…
    den die Liebe einst hat getragen!

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